Die ersten Wege wurden von den naturräumlichen Gegebenheiten vorgegeben und waren nicht planmäßig gebaut. Man beschritt sie, um auf die Jagd
zu gehen oder um Waren zu transportieren. Eine Befestigung der Wege war erst mit der Seßhaftwerdung und der Entstehung von Hochkulturen notwendig – so entstanden schließlich Straßen. Neben dem
Handel spielten vor allem auch militärische Zwecke eine Rolle für den Bau weitreichender Verkehrsnetze.
Die Entwicklung des Wegenetzes geht Hand in Hand mit der Entwicklung einzelner Orte. Immer war die Lage eines Ortes in Beziehung zum
überregionalen Wegenetz von Bedeutung für seine Entwicklung. Während abgelegene Weiler durch die Jahrhunderte isoliert blieben, entstanden schon früh Orte mit Durchgangscharakter sowie kleinere
und größere Metropolen. Hier konzentrierten sich der Handel sowie die lokale Administration. Eine besondere Stellung kam immer den jeweiligen Zentren der Macht zu.
Das sich ab dem 16. Jahrhundert entwickelnde Postwesen spielte für den gezielten Ausbau der Straßen eine bedeutende Rolle. Es bestand ein
dichtes Netz an Routen und Poststationen. Eine wichtige Route führte von München über Freising nach Landshut und folgte der heutigen B11. Vom alten Postsystem kündet heute allenfalls noch ein
„Gasthof zur alten Post“ wie in Oberding.
Mit Ausnahme der Römerzeit waren die Straßen und Wege bis ins 18. Jahrhundert kaum befestigt. Ihr Zustand war oft desolat, teilweise sogar lebensgefährlich. Die anliegenden Bauern waren im Frondienst zur Instandhaltung verpflichtet, doch entbehrten sie häufig der nötigen Mittel. Die Straßenbau-Aufsicht oblag den Maut- und Zollbeamten.
Bildnachweis:
Fotos oben: Chris Loos
Fotozeile unten: Foto links und mittig: Archiv Hillen; Foto rechts: Museum Erding.