Historische Nutzungen zu und am Wasser

Wasserkraft und Fischreichtum

Für den Betrieb von Wassermühlen war es notwendig, die natürlichen Fließgewässer baulich zu verändern. Denn die Mühlräder benötigten eine konstante Wasserzufuhr und mussten vor Hochwassern geschützt werden. Hierfür wurden Wehre und Stauanlagen sowie Mühlbäche und -teiche angelegt.
Neben Getreidemühlen, die für die Sicherung der Grundversorgung die größte Bedeutung hatten, gab es z. B. Sägemühlen, Hammermühlen, Papiermühlen, Ölmühlen, Lohmühlen (zum Zermahlen von Eichenrinde zur Gerberei) oder Walkmühlen (zum Walken von Leder oder Tuch).
Häufig kam es zu Streitigkeiten unter Müllern, wenn die Mühlen an einem gemeinsamen Bachsystem standen und sich die Müller gegenseitig das Wasser „abgruben“.
Weitere wichtige Wirtschaftszweige am Wasser waren die Fischerei und die Teichwirtschaft. Ihre Ausübung war über Fischrechte und Fischereiordnungen streng reglementiert. Insbesondere wegen der christlichen Fastenregeln hatte die Versorgung mit Fisch eine große Bedeutung.  
Mit den Entwicklungen zur Erzeugung elektrischer Energie zum Ende des 19. Jahrhunderts, wurden die Flüsse für die Nutzung der Wasserkraft zunehmend in großem Stil verändert.
In zwei Bauabschnitten wurde die Isar von 1920 bis 1929 zwischen München und Moosburg für die Stromerzeugung ausgebaut. Um das Flussgefälle von ca. 90 m nutzen zu können, wurde der fast 54 km lange Mittlere Isarkanal, mehrere Speicherseen sowie eine Kraftwerkstreppe gebaut.
An der Amper wurden im Zuge der Korrektion auch die Wehranlagen ausgebaut. So wird u. a. bei Anglberg und Haag das Wasser gestaut und über Kanäle zur Stromerzeugung zu Kraftwerken geleitet.

Bildnachweis:

Fotos oben links und rechts: Museum Erding; Foto mittig: Archiv Hillen;

Fotos unten links und rechts: Chris Loos; Foto unten mittig: Museum Erding.

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Aus dem Freisinger Arbeitskreis ist die AG Kulturlandschaftserfassung beim Verein für Stadtheimatpflege Freising e.V. erwachsen. Wir treffen uns am letzten Donnerstag an jedem geraden Monat.