Isar und Amper im Wandel der Zeit

Die Isar war ein Wildfluss, mit einem weit verzweigten Bett, das sich ständig veränderte. Bei den häufigen Hochwassern schwemmte sie viel Gesteinsmaterial mit. Damit wurden alte Abflussrinnen zugeschüttet, während sich das Wasser daneben einen neuen Weg bahnte.
Die Amper mäandrierte im Gegensatz zur Isar in weiten Flussschleifen. Der Fluss verlagerte aber ebenso häufig sein Bett, wodurch
immer wieder als Wiesen genutzte Flächen verloren gingen.
Bei Hochwasser wurden oft weite Flächen überschwemmt. Insbesondere im Ampertal konnten die Überflutungen wochen- und monatelang anhalten. Nicht nur die landwirtschaftlichen Flächen und tiefer gelegenen Siedlungen waren dann beeinträchtigt, sondern auch Verkehrswege.
Hochwasserschutz, Gewinnung von Flächen für Siedlung und Landwirtschaft sowie Energieerzeugung waren die Triebfedern für die Korrektionen der Flüsse, die das Landschaftsbild erheblich verändert haben.
Beim Ausbau der Mittleren Isar zwischen 1880 und 1920 wurde das Flussbett erheblich verschmälert, begradigt und mit Hochwasserdämmen versehen. Nach den zahlreichen Überschwemmungen in den 1890er Jahren wurde auch ein durchgehender Ausbau der Amper von Allershausen bis Wang in Angriff genommen.

Das frühere Flussbett der Isar war an vielen Stellen mehrere hundert Meter breit. Durch die Korrektion wurde es auf ca. 60 Meter verschmälert. Die linke Karte zeigt den Zustand des Flussbettes im Jahr 1812. Seit der Regulierung fließt die Mittlere Isar in einem kanalartigen Gerinne. Rechts ist der Zustand von 1934 dargestellt.

Beim Ausbau der Amper wurde der Flusslauf mit „Durchstichen“ korrigiert, auf beiden Seiten mit Hochwasserdämmen eingefasst und mit dahinterliegenden Gräben entwässert. Zudem wurden zahlreiche Brücken, Stege und Wehre ausgebaut oder neu erstellt. Um die Flächen für die Landwirtschaft trocken zu legen, wurden außerdem zahlreiche Entwässerungskanäle angelegt. Innerhalb kurzer Zeit wurde so aus der natürlichen Flussaue mit Niedermoorstandorten eine landwirtschaftlich genutzte Fläche. Manche Flussschleifen verblieben als Altwässer und zeigen heute noch den früheren Amperverlauf an.

Bildnachweis:

Karten links: Bayerisches Landesamt für Umwelt; Historischer Plan rechts: Wasserwirtschaftsamt München.

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Aus dem Freisinger Arbeitskreis ist die AG Kulturlandschaftserfassung beim Verein für Stadtheimatpflege Freising e.V. erwachsen. Wir treffen uns am letzten Donnerstag an jedem geraden Monat.