Fest definierte Grenzen, wie wir sie heute kennen, entstanden erst mit dem Beginn der Neuzeit. Bis ins 14. und 15. Jahrhundert hatten Grenzen
den Charakter von Hilfslinien, die mehr oder weniger genau definiert waren.
Erst mit den Grenzvermarkungen zwischen 1639 und 1783 wurde zum Beispiel die Grenze des Hochstifts Freising präzise festgelegt. Können heute mittels moderner Technik Grenzen auf den Zentimeter
genau bestimmt werden, war ihr genauer Verlauf über Jahrhunderte immer wieder Gegenstand kleiner bis großer Streitigkeiten auf lokaler bis überregionaler Ebene – teilweise auch Auslöser von
Kriegen.
Als Grenzmarkierungen dienten in früherer Zeit markante Punkte in der Landschaft. So war der Grenzverlauf z.B. durch große Bäume oder Steine
gekennzeichnet, er folgte Bergkämmen, Gräben und Brücken oder häufig einem Bach oder Fluß. In unserer Region trennte die Isar das Hochstift Freising vom Herzogtum Bayern. Später wurden mehr und
mehr künstliche Markzeichen verwendet. Dies konnten Holzpfähle oder Marterl und noch einiges mehr sein. In der Regel waren es jedoch Grenzsteine, die
entweder rein zweckmäßig die jeweiligen Territorien verzeichneten oder aber auch repräsentativ mit den herrschaftlichen Wappen gestaltet sein konnten.
Bildnachweis:
Karte oben:
1. Bilderzeile: Foto links: Chris Loos; Foto mittig: Veronika Stegmann; Foto rechts: Manfred Hillen.
2. Bilderzeile: Karte links: Veronika Stegmann auf der Basis von Geobasisdaten des Bay. Landesamtes für Vermessung und Geoinformation, www.geodatenonline.de (Nutzungserlaubnis vom 30.03.2012) sowie Spindler/Diepolder Bayerischer Geschichtsatlas (1969) und dem Historischen Atlas von Bayern; Karte mittig: Der Freisinger Burgfrieden. 1675. Kopie Ende 18. Jh.: Bayerisches Hauptsstaatsarchiv PlS 5119, Foto rechts: Stadtarchiv Freising, Postkartensammlung-Nr.:1255.