In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ein gewerblicher Torfabbau. Da der Torf als Brennstoff billiger war als Holz und durch seine schwefelfreie Verbrennung die Sudkessel nicht angriff, war er vor allem für die Brauereien von großer Bedeutung. Außerhalb der Region – von Ismaning bis ins Zengermoos – wurde sogar eine Torfbahn für den Abtransport gebaut.
Um Torf stechen zu können, musste die Moorfläche entwässert werden. Hierfür wurden Grabensysteme angelegt.
Bedingt durch die geologischen Voraussetzungen der Region kommen verschiedene Rohstofflagerstätten im kleinräumigen Wechsel vor.
Das zunächst gemischte tertiäre Sediment – die Süßwassermolasse – wurde durch häufiges Verlagern nach Korngrößen sortiert abgelagert. Deshalb finden sich hier Kies-, Sand-, Lehm-, Ton- und
Mergellagerstätten. Im Gebiet der Altmoränen lagern überwiegend Schotter und Geschiebemergel. In den Hügelländern gibt es Bereiche mit mächtigeren Löss-Lehm-Überlagerungen.
Durch die Schmelzwässer der jüngsten Kaltzeit wurde die Münchener Schotterebene ausgeräumt und aufgeschottert. Entsprechend lagern hier wertvolle Kies- und Sandvorkommen.
In den Niedermoorbereichen waren der Torfkörper und der Almkalk gefragte Bodenschätze. Dieser sogenannte ‚Almkalk‘ hat sich aus dem Grundwasser herausgelöst und zwischen dem Torf der Moore
abgelagert. Er wurde u. a. für die Bodenverbesserung verwendet.
Seit jeher hat der Mensch kleinflächig Bodenschätze abgebaut. Alle Vorkommen, waren sie auch nur gering, wie z. B. Erzvorkommen in der Region, wurden
genutzt.
Vielerorts finden sich Spuren kleiner bäuerlicher Abbaugruben oder von Torfstichen. Häufig wurde der Rohstoff direkt vor Ort verarbeitet – Ziegeleien sind
hierfür ein typisches Beispiel.
Seit über 150 Jahren erfolgt die Gewinnung von Bodenschätzen auch in größerem Umfang. Aufgrund von Großbauvorhaben spielt vor allem der Kiesabbau eine wichtige Rolle.
Bildnachweis:
Fotos in der oberen Zeile: Anton Euringer; Fotos in der unteren Zeile: Veronika Stegmann.