19. September 2013, 19 Uhr
Oberding, Bürgerhaus
Einst Ödlang - jetzt Boomregion. Vom Wandel einer Kulturlandschaft
Alfred Ringler
Alfred Ringler berichtet über die kulturgeschichtliche Überprägung der Mooslandschaft in der Region und zeigt anhand historischer und aktueller Bilder den Wandel der letzten Jahrzehnte auf.
Der Biologe Alfred Ringler ist gebürtiger Erdinger und hat seine Kindheit im Erdinger Moos verbracht. In den Fußstapfen seines Vaters, der Kreisbeauftragter für Naturschutz in Erding war, hat er
sich schon sehr früh mit der Pflanzenwelt des Mooses befasst. Durch seinen Wegzug in den 1960er Jahren hat er einen besonderen Blick für Veränderungen seiner Heimatlandschaft entwickelt.
Berufliche Stationen von Alfred Ringler sind u. a. die Mitarbeit an der Biotopkartierung am Lehrstuhl von Prof. Haber an der TU München Weihenstephan, Projektleiter für das
Landschaftspflegekonzept Bayern am Alpeninstitut und der Wechsel in die Selbständigkeit mit der Gründung der "Projektgruppe Landschaft + Artenschutz". Die Schwerpunkte seiner Arbeiten liegen im
Naturschutz, im Bereich der "Archäotope" und in der Dokumentation des Landschaftswandels.
6. Juli 2013, 15-17 Uhr
Institut für Agrarökologie (IAB), Lange Point 12, 85354 Freising, Besprechungsraum 1-33.
Vortrag mit Führung: Hecken und Feldgehölze – lebenswerte Strukturen in der Kulturlandschaft. Ihre Bedeutung und Nutzung im Wandel der
Zeit
Dr. Harald Volz (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft)
Vielerorts sind Hecken Bestandteile der typischen Kulturlandschaft. Wie entstehen Hecken und Feldgehölze in der Kulturlandschaft? Welche Heckentypen gibt es? Und welche Bedeutung haben Hecken und
Feldgehölze für Mensch, Tier und Kulturlandschaft? Diese Fragen beantwortet Harald Volz in seinem einführenden Vortrag. Die anschließende Führung zum Gehölzlehrpfad stellt einzelne Gehölze
vor.
Dr. Harald Volz studierte Agrarwissenschaften in der Fachrichtung Umweltsicherung und Entwicklung ländlicher Räume und promovierte im Bereich Landschaftsökologie in Gießen. Studium zum
Geoinformatiker in Salzburg. Er leitet das Referat Kulturlandschaft und Landschaftsentwicklung an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising.
8. Juni 2013, 14-17 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz gegenüber Bäckerei Vieregg in Vötting
Exkursion: Vom Pferdefuhrwerk bis zum MB Truck - Landnutzungsformen im Wandel der Zeit vom Kriegsende bis in die Gegenwart
Matthias Maino (Landschaftspflegeverband Freising e.V.)
Die dreistündige Exkursion ins Freisinger Moos spürt der Frage nach, wie der Wille der Nachkriegszeit nie mehr Hunger erleben zu wollen und die damit verbundene zunehmende Technisierung die
Agrar- und damit auch die Kultur-Landschaft nachhaltig verändert haben.
Matthias Maino studierte an der Fachhochschule Weihenstephan Landschaftspflege sowie berufsbegleitend in Triesdorf Regionalmanagement. Seit Juli 1991 ist er Geschäftsführer des
Landschaftspflegeverbandes Freising e.V. Im Jahr 2001 gründete er die Regionalvermarktungsinitiative Freisinger Land e.V., die er seither als Geschäftsführer und erster Vorsitzender leitet.
2. Mai 2013, 19.30 Uhr
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Löwentorgebäude (A3)
Spuren im Wald – Eine forstgeschichtliche Betrachtung der Region Freising
Dr. Alfred Fuchs (Bayerische Staatsforsten)
Ein wesentliches landschaftsprägendes Element der Kulturlandschaft in Deutschland ist der Wald. Ohne Zutun des Menschen wäre ein großer Teil unseres Landes bewaldet. Erst durch die menschliche
Besiedelung und Bewirtschaftung ist die regionaltypische Wald-Feld-Verteilung entstanden. Alfred Fuchs beschreibt in seinem Vortrag die Waldverteilung, -zusammensetzung und -nutzung vom
Mittelalter bis in die vom Klimawandel geprägte Gegenwart.
Dr. Alfred Fuchs ist Leiter des Forstbetriebs Freising, Bayerische Staatsforsten AöR.
4. Apr. 2013, 19.30 Uhr
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Löwentorgebäude (A3)
Auf der Suche nach Heimat - zwischen Maisfeld und Autobahn
Dieter Wieland
Heimat, das Revier unserer Wurzeln. Heimat, ein Stück von mir.
Wo auch immer es uns hin verschlägt im Leben suchen wir Spuren und Zeichen, mit denen wir uns identifizieren können. Erst dann bekommt Heimat ein Gesicht und einen Inhalt. Und wir haben Hunger
nach Identität. Wir wollen spüren, wir müssen spüren, wo wir herkommen und wo wir hingehören. Das ist ein Urtrieb des Zusammenlebens.
Dieter Wieland studierte an der LMU München Bayerische Landesgeschichte, Neuere Geschichte und Kunstgeschichte. Seit 1964 ist er als freier Autor und Fernsehregisseur hauptsächlich für den
Bayerischen Rundfunk tätig. Mit seinen Dokumentationen hat er nicht nur Fernsehgeschichte geschrieben, sondern Häuser, Städte und Landschaften gerettet. Lange bevor ökologische Themen zum
journalistischen Repertoire gehörten, hat Dieter Wieland den rasanten Landschaftswandel erkannt und in über 250 Dokumentarfilmen eindringlich geschildert.
23. März 2013, 14-16.00 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz Waldkapelle im Thalhauser Forst.
Exkursion: Geschichte zum Anfassen - Unterwegs im Wald
Dr. Joachim Hamberger (Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten)
Bis heute weitgehend von - im wahrsten Sinne des Wortes - tiefgründigen Eingriffen verschont, birgt der Wald ein kulturlandschaftliches Archiv und ist reich an Zeugnissen einer bewegten
Geschichte. Auf einer ca. 3-stündigen Exkursion erkunden wir rund um Freising Denkmale aus der Keltenzeit und dem Mittelalter. Da die Objekte weit auseinanderliegen, werden Fahrgemeinschaften
gebildet.
Joachim Hamberger studierte Forstwissenschaft an der LMU München. Er lehrt Forst- und Umweltgeschichte an der TU München und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf; er ist Dozent an der
Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Vorsitzender des Vereins für Nachhaltigkeit e.V.
7. Febr. 2013, 19.30 Uhr
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Löwentorgebäude (A3)
Erhalten und gestalten – Altes und neues Bauen in Bayern
Thomas Lauer (Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V.)
Vielfach stützt sich die Identität einer Region auf eine regionaltypische Baukultur. Thomas Lauer spürt in seinem Vortrag der Frage nach, wie diese speziell in Bayern fortgeführt und
weiterentwickelt wird. Dazu begibt er sich auf Spurensuche nach den übergeordneten Gebäudemerkmalen, die die alten Häuser kennzeichnen und deren Übernahme in die heutigen Gebäude.
Thomas Lauer studierte Architektur an der TU München und arbeitete in mehreren Architekturbüros. Von 1983 bis 1988 war er Akademischer Rat am Lehrstuhl für Entwerfen und Ländliches Bauwesen an
der TU München und ist heute Leiter der Bauberatungsabteilung beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege. Unter seiner Mitarbeit erscheint das Werkblatt „Der Bauberater“.
10. Jan. 2013, 19.30 Uhr
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Löwentorgebäude (A3)
Historische Siedlungs- und Flurstruktur. Materialien und Methoden zur Erkundung des kulturellen Erbes
Dr. Gerhard Ongyerth (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)
Naturräumliche Voraussetzungen und geschichtliche Entwicklungen haben die Region Freising-Erding geformt. Zahlreiche Denkmäler und historische Kulturlandschaftselemente bestimmen und prägen die
Siedlungen und das Landschaftsbild. Zur Erfassung und Bewertung dieser Strukturen gibt es bewährte Methoden, Materialien und historische Karten, deren Ertrag und "Gebrauchsanweisung" für eigene
Erkundungen vorgestellt werden.
Dr. Gerhard Ongyerth arbeitet seit 1989 beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Städtebaureferent für flächenbezogene Denkmalforschung in Südbayern. In 20 Berufsjahren hat er über 200
Ortstopographien erarbeitet, als Planungshilfe zur Dorferneuerung und Stadtsanierung in Bayern sowie weitere 300 Ortstopographien fachlich begleitet. Der Fokus seiner Tätigkeiten ist auf die
Erforschung der Denkmäler im historischen Dorf, in der historischen Stadt und in der historischen Kulturlandschaft gerichtet. Dr. Ongyerth war von 2007 bis 2012 Sprecher der Arbeitsgruppe
Städtebauliche Denkmalpflege in der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger der Bundesrepublik Deutschland.
6. Dez. 2012, 19.30 Uhr
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Löwentorgebäude (A3)
Von Aich bis Zengermoos - Flurnamen in den Landkreisen Freising und Erding
Dr. Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein
Flurnamen sind meist über Jahrhunderte überliefert. In ihnen spiegeln sich historische und sprachliche Entwicklungen aber auch topographische Gegebenheiten wider. So geben sie sprachliches
Zeugnis der historischen Kulturlandschaft. Was bedeuten der Flussname Amper, der Quellenname Mariabrunn, der Moorname Zengermoos, der Waldname Aich oder der Feldname Dorfacker? Diese und viele
andere Fragen nach Flurnamen aus den Landkreisen Erding und Freising werden in dem Vortrag Beantwortung finden.
Dr. Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein ist seit 1972 Lehrbeauftragter für Namenkunde an der Universität München, außerdem Vorsitzender des Verbandes für Orts- und Flurnamenforschung in Bayern e.V.,
Herausgeber der „Blätter für oberdeutsche Namenforschung“ sowie Mitglied der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.